Ein Notfall beim Klettern in Tirol, beim Wandern in Bayerns Bergen oder beim Mountainbiken durch Südtirols Landschaft: Mit der kostenlosen SOS-EU-Alp App kann schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden, der an die jeweilige Rettungs-Leitstelle übermittelt wird.

Die bayerische Staatsministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten und Vorsitzende des Bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit e.V. Michaela Kaniber, MdL,  präsentierte die SOS-EU-ALP App am 06.09.19 gemeinsam mit dem bayerischen Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Joachim Herrmann, MdL, dem Landeshauptmann von Tirol Günther Platter und Südtirols Landesrat für Bevölkerungsschutz, Arnold Schuler, im Blaulicht- und Gemeinde-Einsatzzentrum in Wörgl (A).

Standortübermittlung bringt Zeitgewinn

„Mit der neuen SOS-EU-Alp-App wird eine schnelle und genaue Einsatzortermittlung ermöglicht. Vor allem bei einem Notfall im freien Gelände ist das – im Vergleich zur Ortung über Handymasten – angesichts der exakten GPS-Daten ein großer Vorteil“, betonten die Minister, und dass die App eine wesentliche Ergänzung zu den bestehenden Notrufsystemen der Länder ist.

Denn ob für Urlaube oder Ausflüge: Die Menschen aus Tirol, Südtirol und Bayern verbringen regelmäßig ihre Freizeit in den benachbarten Regionen: „Im Notfall zählt jede Sekunde. Eine rasche Alarmierung bedeutet Leben retten.“ Dazu betonte der bayerische StM Hermann: „Viele Unfälle passieren im schwer zugänglichen und unwegsamen Gelände, sodass die Auffindung des Unglücksortes sehr zeitaufwändig ist.“

Exakte Lokalisierung – Vorteil im freien Gelände

Das Anwendungsgebiet umfasst Notfälle zur Alarmierung von Rettungsdiensten (Boden und Luft), Berg- und Wasserrettung und Feuerwehr. „Die Applikation wurde bewusst einfach gestaltet. Die Menschen sind in Notfällen in Ausnahmesituationen – da sind einfachste Notfallrufsysteme unerlässlich. Nach Betätigen eines App-Buttons kann eine in Not geratene Person in Tirol und Südtirol umgehend mittels GPS-Koordinatensystem geografisch lokalisiert werden“, erklärte Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol, so dass mit der exakten Standortübermittlung Personen schneller und zielgenauer gefunden werden können.

Übermittelt werden an die Leitstelle neben den GPS-Daten die mögliche Abweichung davon sowie GPS-Abrufzeitpunkt, Akkustand des Handys sowie Höhe- und Kontaktdaten. Die Daten werden via Internet (sofern verfügbar) oder SMS an die Leitstelle übermittelt. In Tirol wird umgehend danach eine Telefonverbindung zwischen dem/der NutzerIn und der Leitstelle Tirol hergestellt. „Wenn es weder Handy- noch Internetempfang gibt, muss sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden“, zudem verweist Noggler darauf, dass mit der App auch die nächstgelegenen Defibrillator-Standorte abgerufen werden können.

Informationen zur SOS-EU-Alp App

Die App ersetzt die ehemalige „Notfall-App Tirol“ und funktioniert auf allen Android- und iOs-Geräten. Unter Federführung der Leitstelle Tirol wurde gemeinsam mit der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol seit 2018 die App so programmiert, dass die Mehrsprachigkeit, die Ausweitung auf die Leitstellen der Länder sowie die Datensicherheit gewährleistet sind. Die Applikation wird von der EU-Alpenstrategie (EUSALP) unterstützt und entstand in Zusammenarbeit der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol, der Agentur für Bevölkerungsschutz der Autonomen Provinz Bozen in Südtirol und dem Katastrophenschutz des Bayerischen Innenministeriums des Innern.

Die App kann ab sofort im App- auf iOs bzw. Playstore auf Android-Geräten heruntergeladen werden. Auch eine Testmeldung ist möglich.

App Store iOS: apple.co/2klqArO
Play Store Android: bit.ly/2k2Guah

Hier finden Sie ein Informationsvideo zum Ablauf bei der
SOS EU ALP – App.

Die Aufgabe des Bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit liegt nun in der sinnvollen Verbreitung der App über die Mitglieder.

Video zur SOS-EU-ALP-Notfall-App