Ziel ist höchstmögliche Sicherheit in den Bergen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat bei der Pressekonferenz des Bayerischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit am 16.08.2023 auf der Sonnenalm an der Kampenwand deren zentrale Datenbank vorgestellt und auf Gefahren im Bergsport durch neue Trends hingewiesen.

Zentrale Datenbank ermöglicht aussagekräftige Vergleiche anzustellen und auf Unfallschwerpunkte hinzuweisen

Die bayerischen Berge werden als Ziel für Sport und Erholung immer beliebter. Neue Trends wie geländegeeignete E-Mountainbikes erweitern den Aktionsradius der Bergsportler, allerdings steigen mit den Möglichkeiten und der Anzahl der Besucher auch die Gefahren. „Unser Ziel ist die höchstmögliche Sicherheit in den Bergen. Mit der zentralen Datenbank ist es uns möglich, aussagekräftige Vergleiche anzustellen und auf aktuelle Unfallschwerpunkte zeitnah hinzuweisen“, so Innenminister Herrmann.

Denn lieber einen Unfall vermeiden als Bergsportler nach einem Unfall retten zu müssen.

Joachim Herrmann

Auf die Statistik sollen künftig alle beteiligten Behörden und auch alle Alpinverbände in Bayern direkten Zugriff haben. Das Kuratorium wertet das Unfallgeschehen im Sommer und Winter jährlich aus und macht die Erkenntnis daraus öffentlich. So erreichen die Hinweise auch die Bergsportlerinnen und -sportler. Das Innenministerium unterstützt das Kuratorium mit jährlichen Zuschüssen zu den verschiedenen Kuratoriumsprojekten – wie etwa zur Datenbank.

Neue Herausforderung E-Mountainbikes

Die Verkaufszahlen von Fahrrädern mit Hilfsmotor legen seit Jahren zu. Im Bergsport erweitern geländegeeignete E-Mountainbikes den Aktionsradius der Sportler, aber auch den Personenkreis, der in bislang abgelegene Gebiete vordringen kann. In Österreich zeigt sich dies im Bundesland Tirol bereits in gestiegenen Unfallzahlen. Das Kuratorium will dieses Problem präventiv angehen und anhand der Erkenntnisse aus der Statistik Unfallschwerpunkte identifizieren und entschärfen. 

Veraltete Kletterausrüstung kann lebensgefährlich sein

Lebensgefährlich kann nach den Worten des Innenministers eine veraltete und verbrauchte Kletterausrüstung sein, zumal nach den Feststellungen des Kuratoriums immer neue und anspruchsvollere Klettersteige errichtet werden, um immer mehr Bergbegeisterten das Klettern in der Steilwand zu ermöglichen. „Die Klettersteige werden zum Teil immer sportlicher und schwerer“, so Herrmann. „Wie Erhebungen unsere Polizeibergführer an den Klettersteigen zeigen, sind aber nicht alle mit einer normgerechten Ausrüstung ausgestattet.“ Das Kuratorium rät unbedingt dazu, alte oder verbrauchte Ausrüstung zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen.

Neue Polizeihubschrauber

Ist eine Rettung unumgänglich geworden, kommen unter anderem die Hubschrauber der bayerischen Polizei zum Einsatz. „Denn Bayern ist das flächenmäßig größte Bundesland mit topographisch vielfältigen Regionen. Das macht unsere Polizeihubschrauber als Einsatzmittel für die Polizei unverzichtbar. Wir werden daher in den kommenden Jahren die komplette Flotte durch acht neue Polizeihubschrauber des Typs H145 des Hersteller Airbus Helicopters ersetzen“, kündigte Herrmann an. Neben den polizeilichen Einsätzen werden auch Bergwacht, Rettungsdienste, Feuerwehr und Katastrophenschutz von dem deutlich verbesserten Leistungsspektrum des neuen Hubschraubers profitieren, beispielsweise von einer längeren Einsatzdauer, einer größeren Personenkapazität bei der Suche oder Bergung von Personen sowie bei der Waldbrandbekämpfung mit größerem Löschwasserbehälter.

Pressemeldungen

Damit Bergsport sicherer wird: Datenbank zeigt Unfallrisiken, SZ

Sicherheit am Berg: Trends und Gefahren, Bayernwelle